Erstellung eines Lastenheft für eine Motoren-Aufhängeöse

Lastaufnahmemittel zum sicheren Handling von Motorblöcken

Was versteht man unter einem Lastenheft?

Die DIN 69901-5 beschreibt ein Lastenheft als eine „vom Auftraggeber festgelegte Gesamtheit der Forderungen an die Lieferungen und Leistungen eines Auftragnehmers innerhalb eines Auftrages“. Somit beschreibt ein Lastenheft präzise die nachprüfbaren Leistungen und Lieferungen im Rahmen eines Werkvertrages oder Werkliefervertrages und der dazu gehörigen formellen Abfrage. Der Auftragnehmer erstellt dann ein Pflichtenheft welches beschreibt, wie die Anforderungen aus dem Lastenheft vom Auftraggeber gelöst werden.

Welche Herausforderungen stellt das Motorenhandling während der PKW-Produktion?

Motorenhandling
Motorenhandling

So vielfältig die Fahrzeugpalette eines Automobilherstellers, so vielfältig ist auch die Motorenauswahl. Dabei hat jedes Aggregat eigene Abmessungen, Schwerpunkte, Formen und Gewichte. Um ein sicheres Handling jedes Aggregates zu gewährleisten, muss der Motor absolut sicher und waagrecht transportiert werden können. Aufgrund der Vielfalt an Motoren eines jeden Automobilherstellers ist es schwer, auf Standard-Lastaufnahmemittel zurückgreifen zu können. Für diese Einsatzzwecke ist daher fast immer eine Sonderanfertigung notwendig. Vor dieser Herausforderung stand auch die Mercedes AMG GmbH, die für das Handling des Motortyp M279 eine geeignete Lösung suchte. Allerdings war sich Mercedes unsicher, wie sie die Sonderlösung klassifizieren und normativ einordnen sollten, sowie das Bauteil ausgelegt sein muss. Die Lösung für das Motoren-Handling besteht aus einer oberen Aufhängeöse, die am Motor montiert wird um ihn beim innerbetrieblichen Transport sicher bewegen zu können. Darüber hinaus wird die obere Aufhängeöse auch in den Kundendienstwerkstätten benötigt, um den Motor aus dem Fahrzeug zu demontieren. Zusätzlich zu der oberen Aufhängeöse besitzt der Motor am Steuerdeckel eine weitere Aufhängeöse. Insgesamt wird der Motor damit an mehreren Punkten gleichzeitig mit Hilfe einer Lasttraverse und Anschlagketten sicher angeschlagen.

Motorenhandling
Motorenhandling
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Als was wurde die Motoren-Aufhängeöse eingestuft?

Motorenhandling

Nach Rücksprache mit dem Carl Stahl Fachberater wurde festgelegt, dass es sich bei der Aufhängeöse um ein Lastaufnahmemittel oder zumindest um einen Anschlagpunkt handelt. Um dies genau zu spezifizieren wurde Carl Stahl von der Mercedes-AMG GmbH beauftragt, bei der Erstellung eines Lastenheftes zu unterstützen. Zunächst wurde von Carl Stahl ausgearbeitet, welches die Anforderungen der Maschinenrichtlinie sind im Hinblick auf konstruktive Anforderungen an ein Lastaufnahmemittel. Anschließend welche Anforderungen an einen Hersteller gestellt werden und im letzten Schritt die Anforderungen für eine rechtssichere Dokumentation. Darüber hinaus wurde von Carl Stahl ein Prototypenvorschlag entwickelt. Aus all diesen Informationen entstand ein Lastenheft, welches später die Grundlage für eine Ausschreibung wurde. Die Aufhängeöse ist dauerhaft mit der internen Betriebsmittelnummer sowie einer CE-Kennzeichnung versehen. Sie ist pulverbeschichtet und zur besseren optischen Wahrnehmung in dem Farbton RAL 1023 Verkehrsgelb lackiert.

Lassen Sie sich beraten

FAQ: Erstellung eines Lasthefts für eine Motoren-Aufhängeöse

Welche Vorteile hat es, ein Lastenheft von einem externen Fachunternehmen erstellen zu lassen?

Der Kunde hat das Risiko, dass die Anforderungen in seinem Lastenheft stimmen, an den externen Partner, in diesem Fall Carl Stahl übertragen. Der Kunde ist somit auf der sicheren Seite, dass alle Angaben in seinem Lastenheft richtig sind.

Welche Alternativen gibt es für das Motoren-Handling?

Bei unsymmetrischen Lasten mit außermittigem Schwerpunkt ist das Anschlagen mit klassischen Anschlagmitteln ein zu hohes Sicherheitsrisiko. Hierfür eignen sich sogenannte Lastneigegeräte um die Last während des Hebevorgangs in der waagrechten Position zu halten.