Stahlkonstruktion als Aufhängung für ein Pottwal-Skelett

Hebetechnik im Hörsaal

Im Hörsaal der Hermann-Hoffmann-Akademie hängt das Skelett des Gießener Pottwals

Ein Pottwal-Skelett gehört zu den bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten an der Justus-Liebig-Universität. Auf Initiative des Botanikers Prof. Dr. Volker Wissemann, kam Anfang 2016 der Kadaver eines vor Helgoland gestrandeten jungen Pottwals nach Gießen. Die Präparation des Pottwal-Skeletts im Institut für Veterinär-Anatomie der Justus-Liebig-Universität, war reinste Knochenarbeit und stellte die Beteiligten vor viele Herausforderungen. Drei Jahre dauerte es, bis die Knochen vom Fleisch befreit und entsprechend präpariert waren, sowie die Grundlagen für die sichere Aufhängung des 15 Meter langen Skeletts mit ca. 1,5 to Gesamtgewicht - der Kopf allein hat ein Gewicht von ca. 800 Kg - über den Köpfen der Studierenden geschaffen waren.

Nach dem ersten Gespräch mit dem Präparator war schnell klar, dass die erforderliche Abhängung oberhalb der Studierenden eine besondere Aufgabenstellung sein wird. Die Decke des Hörsaals war nicht ausreichend tragfähig. Somit musste eine Stahlkonstruktion in den Hörsaal eingebaut werden, welche durch eine Metallbauklasse der Theodor-Litt-Schule gefertigt wurde. Mehrere Gespräche mit dem TÜV Süd waren nötig, um die Auslegung und Konstruktion der Abhängung der Knochenteile mit den erforderlichen Sicherheiten zu klären und absegnen zu lassen.

Schließlich einigte man sich darauf, ein gebogenes Edelstahlrohr innerhalb der Wirbelsäule verlaufen zu lassen und daran die Tragseile mit Klemmpratzen zu befestigen.

Die Schwierigkeit bestand darin, dass sich der Wal bei jedem aufgesteckten Wirbel entsprechend verlagert hat und sich die Positionen der Aufhängung und die Seillängen jedes Mal änderten. Jedes einzelne Seil war eine „just-in-time“ Aktion, damit der Zusammenbau nicht stockte, da die Befestigungen nachher nicht mehr veränderbar waren. Eine Auslegung der benötigten Seillängen war vorab nicht möglich. Zusätzlich zu den jeweiligen einzelnen Tragseilen, welche mittels hochfesten Schäkeln an den Klemmpratzen an der Stahlkonstruktion befestigt wurden, kommt noch ein zweites durchlaufendes Sicherungsseil zum Tragen, welches vom TÜV gefordert wurde.

Ende 2019 war die TÜV-Abnahme (das Skelett hat sogar eine eigene Plakette an der rechten Flosse kleben) und der Einweihung des Hörsaals stand nichts mehr im Weg.

Aufhängung für Pottwalskelett
Aufhängung für Pottwalskelett
Aufhängung für Pottwalskelett
Aufhängung für Pottwalskelett
Aufhängung für Pottwalskelett
Aufhängung für Pottwalskelett

 

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